
ZTE Blade A602 vorgestellt
Derzeit sind preiswerte Smartphones sehr beliebt. ZTE hat uns das Einsteiger-Smartphone ZTE Blade A602 für einen dreiwöchigen Test zur Verfügung gestellt. Für knapp 95 – 120€ möchte der Smartphonehersteller den Low-Budget-Markt aufmischen.
Inhaltsverzeichnis show
Zu Anfang dieses Testberichtes möchte ich vorweg in Erinnerung rufen: Wir sind und bleiben ein unabhängiger Technik-Blog und bewerten die uns zur Verfügung gestellten Geräte offen und ehrlich. Dies wird sich an der ein oder anderen Stelle in diesem Bericht wiederspiegeln. Ich war ehrlich gesagt von diesem Gerät etwas schockiert. Es mag daran liegen, dass ich eventuell ein Montagsgerät erhalten habe oder das ganz einfach meine Ansprüche zu hoch waren. Das könnt Ihr aber im Test nachlesen.
Das Unboxing
Das ZTE Blade A602 kommt in einem sehr schlichten Karton daher. Dieser beinhaltet das Smartphone selbst, eine kurze Anleitung, Ladegerät + Kabel sowie einem Satz Kopfhörer. Bei diesem Gerät ist leider keine Schutzfolie und/oder ein Case in der Lieferung enthalten, wie bei hochwertigeren Smartphones gewohnt. Nach dem Auspacken suchte ich vergeblich eine PIN-Nadel um die Mobilfunkkarte einsetzen zu können. Erst jetzt erkannte ich, dass ZTE an dieser Stelle dies gar nicht vorgesehen hat, sondern dass man versuchen muss die Plastik-Rückseite zu entfernen, ohne das dünnwandige Material zu zerbrechen. Besonders ärgerlich hierbei ist, dass man die Rückseite zwar öffnen kann, der Akku aber nicht wechselbar ist.
Die technischen Daten
Betriebssystem (OS) | Android 7 |
Displayauflösung | 720 x 1.280 Pixel |
Displaygröße | 5,5 Zoll |
Maße | 153,3 x 77,8 x 8,6 mm |
Prozessor | MTK6737 Quad-Core / 1.25GHz |
Arbeitsspeicher | 1 GB RAM |
Interner Speicher | 8 GB |
Bluetooth | 4.1 |
Dual-SIM | Ja |
Netzwerke | 2G: Band 850/900/1800/1900 3G: Band 850/900/2100 4G: B1/B3/B7/B8/B20 |
Kamera | 13MP Autofokus |
Front-Kamera | 5 MP Fixfokus |
WLAN | 802.11b/g/n |
Micro SD | erweiterbar um bis zu 128GB |
Akku | 3000 mAh |
Stand-by / Gesprächszeit | 540h/20h |
Sensoren | GPS Empfänger, Beschleunigung, Näherung, Umgebungslicht |
Farben | Silber, Schwarz |
Der erste Eindruck
Als ich das Blade A602 in die Hand nahm dachte ich: “Wow. Schön griffig, sogar ein Fingerabdrucksensor und ein schön großes Display.” Man merkt aber trotzdem sofort, das es sich nicht um ein hochwertiges Gehäuse handelt, sondern um recht einfaches Plastik. Das Display ist zwar schön groß, aber schon bei dem ersten Anschalten merkte man sofort, dass auch das Display minderwertig ist. Zwar sind die Farben angemessen gut, jedoch sieht man deutlich Pixel und auch das Betrachten bei direkter Sonneneinstrahlung ist so gut wie unmöglich. Die Einrichtung erfolgte wie gewohnt mit dem integrierten Android-Assistenten und auch das Übertragen meiner Daten und Apps wurde einwandfrei durchgeführt. Der Sound wirkte etwas blechern, aber für die Preisklasse absolut in Ordnung. Der Akku hält was er verspricht: eine DOT von 3,5 – 4,5 Stunden haben wir erreicht und bei dem Akku-Langzeittest ( angeschaltet ohne Aktion ) erreichten wir einen Standby von circa 10 Tagen.
Die Ernüchterung
Die ZTE Android-Oberfläche ist schön schlank gehalten. Das muss sie auch sein, denn ein CPU mit nur 1,25 GHz und 1 GByte Arbeitsspeicher reichen für besondere Extras nicht aus. Da nur das Minimum an Apps vorhanden war, war mein erster Schritt die gängigsten Programme zu installieren wie Facebook, Twitter u.s.w. Dies lief auch reibungslos und mit ein wenig Startschwierigkeiten ( Öffnen der Programme dauert mindestens 8 – 15 Sekunden ) wurde ich herb von diesem Gerät enttäuscht.
Ab der Installation von Asphalt 8 ( nutze ich stets zum Testen von Spielen bei Smartphones ) wurde das Blade A602 zum regelrechten Albtraum. Zuerst stürzte der Playstore ab, dann die Kontakt-App und ab hier war Schluss. Eine App nach der anderen meldete einen Fehler, bis die SystemUI “aufgab”. Was blieb übrig? Nur ein Hard-Reset via Recovery half.
Das Resultat
Egal was ich machte, ob Antutu, Asphalt 8 oder andere Programme die etwas mehr Leistung brauchten, immer und immer wieder stürzte das gesamte System ab und lies sich nur durch einen Reset wiederbeleben. Aufgrund dessen war es mir in keinster Weise möglich einen Benchmark-Test durchzuführen oder Euch sagen zu können welche Spiele man damit ausführen kann. Nach circa 6 Abstürzen ( Reset erforderlich ) in 10 Tagen gab ich entnervt auf und beendete den Test.
Unser Fazit
So gerne ich auch ZTE Geräte teste ( bspw. das ZTE Blade v8 ), das Blade A602 war an dieser Stelle unbrauchbar. Wie ich bereits erwähnte, kann es sein, das ich ein defektes Modell erhalten habe. Da aber alle Funktionen aufrufbar waren, bezweifel ich dies. Der Fehler lag in meinen Augen bei der sehr schlechten Umsetzung der installierten ROM. Wer ein Smartphone möchte, mit welchem man bloß telefoniert und SMS schreiben kann ( vielleicht noch ein wenig Facebook ) oder wer Android erst einmal kennenlernen möchte, der macht mit dem Blade A602 nichts falsch.
Wer jedoch mehr möchte ( Video, Musik, Spiele etc. ) dem empfehle ich dringend zu einem anderen Gerät. Dieses Smartphone soll sich im Low-Budget Sektor durchsetzen – meiner Meinung nach ist dieses Smartphone ein Flop von ZTE. Für ein paar Euro mehr bietet Euch ZTE wesentlich bessere Smartphones an.
Daher: Außen “HUI”, Hard- und Software “PFUI”!