Honor 8X

Honor 8X – Testbericht

Das Honor 8X ist für mich eine sehr willkommene Überraschung. Mit einer Top Performance, tollem Design und einer grandiosen Akkulaufzeit, spielt das Smartphone teilweise über seinen Möglichkeiten. Es zeigt aber auch, dass es „nur” in die Mittelklasse gehört.

Ein paar Takte zum Testablauf

Das Honor 8X wurde mir freundlicherweise von Honor bzw. deren Presseagentur für 2 Wochen zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle nochmals Danke. Daher ist dieser Artikel in gewisser Weise Werbung für das Produkt. Das 8X war etwas mehr als eine Woche mein Daily Driver, danach habe ich es mit dem Vivo Nex verglichen. Natürlich ein ungleiches Duell, doch das ist leistungstechnisch der absolute Maßstab in 2018 und so lässt sich zudem die Performance besser einordnen.

Technische Daten

Display6,5 Zoll LCD Display mit einer Auflösung von 2340 x 1080p
ProzessorKirin 710 Octa-Core
Speicher4GB RAM und 64GB/128GB Hauptspeicher (erweiterbar per microSD)
Kamera20MP + 2MP Dualkamera hinten, 16MP vorne
Akku3750mAh
Erwähnenswert3,5mm Klinkenanschluss, microUSB Anschluss
LieferumfangSmartphone, USB-Kabel, Netzteil (10W), Silikon-Hülle, SIM-Tool, Papierkram
Preis249€ (4GB/64GB)
279€ (4GB/128GB)

Handhabung und Design

Die Frage ist: Hat sich etwas im Vergleich zu meinem ersten Eindruck geändert? Ja, denn es stellten sich einige Unfeinheiten heraus. Der Übergang zwischen Rahmen und hinterer Glasrückseite ist leider leicht scharfkantig. Gleiches gilt je nach Handhabung auch für den Kopfhöreranschluss. Das ist jedoch nichts dramatisches und dank der verwendeten Materialien fühlt es sich sehr hochwertig an.
Die Front ist mit einem 6,5″ großem Display und natürlich einer Notch für Sensorik und Kamera bestückt. Dank des dünnen Rahmens rundherum kommt das Gerät auf eine screen-to-body ratio von 91% und eine Maße von 160,4mm x 76,6mm x 7,8mm, sowie einem Gewicht von 175g. Das ist nicht unbedingt die Idealgröße und eine Einhandbedienung ist schwer. Ich persönlich konnte mich allerdings sehr schnell daran gewöhnen.

Sicherheit

Natürlich kommt das Honor 8X mit den typischen biometrischen Entsperrmethoden per Fingerabdruck und Gesicht. Positiv anzumerken ist die sehr gute Positionierung des Fingerabdrucksensors hinten, der in 9,5/10 Fällen schnell und zuverlässig funktioniert. Gesichtserkennung per Frontkamera funktioniert ebenfalls tadellos. Trotz OverEar Kopfhörer oder ohne Brille wurde ich auch nachts erkannt. Trefferquote tagsüber 7/10. Nachts 5.5/10.

Großes Display, kleine Kritik

Das Honor 8X setzt, wie erwähnt, auf ein 6,5″ Display mit LTPS-Technologie, was prinzipiell nichts anderes ist als LCD. Es punktet mit korrekter Farbdarstellung, gutem Weißwert und tollem Schwarzwert für LCD Verhältnisse. Die Helligkeit geht auch in Ordnung zumindest hatte ich selbst bei sonnigem Wetter keine Schwierigkeiten beim Ablesen. Die Blickwinkel sind okay. LCD-typisch entsteht beim Kippen ein leichter Grauschleier, der die Farben leicht verfälscht. Ansonsten ist die Ausleuchtung sehr gleichmäßig. Mit einer Auflösung von FullHD+ bzw. 2340x1080p und einer Pixeldichte von 397ppi ist es nur mittelmäßige Standardkost. Gerade bei der Größe darf es nicht weniger sein nur leider war ein smarter Mix aus HD+ und FHD+ voreingestellt. Trotz eines Wechsels auf dauerhaft FHD+ variierte weiter die Schärfe komischerweise nur bei Google Chrome.

Bis hierhin gab es keine größeren Kritikpunkte bis mich Charly vom YouTube-Kanal CharlyCharlesCheck bezüglich Display-Bleeding kontaktierte. Dunkle Stellen an den Displayrändern, als würde das Display mehr oder weniger bluten. Ich selber konnte das bei meinem Gerät nicht so stark feststellen und nicht in der Form wiedergeben, allerdings möchte ich das mal erwähnt haben. Natürlich lässt sich wie sonst überall auch ein Blaulichtfilter (planmäßig) einschalten, sowie die Notch abschalten.

Hardware und Performance

Beim Honor 8X reden wir immer noch von einem Smartphone, das ich preislich in die Einsteigerklasse oder untere Mittelklasse einordnen würde. Die Ausstattung liegt etwas über dieser Einschätzung mit einem 12nm gefertigten Kirin 710, Huaweis GPU Turbo sowie 4GB RAM gepaart mit wahlweise 64GB oder für 30€ Aufpreis 128GB Speicher. Der Hauptspeicher ist per microSD Slot auch erweiterbar. Die Leistung reicht auch für nahezu alles aus. Social Media, Fotobearbeitung, Gaming, alles kein Problem. Hier und da gibt es vielleicht mal ein kleinen Mikroruckler.

8X

Für Testzwecke habe ich mich an Asphalt 9, PUBG, Magic Tiles 3 und Mega Jump Infinite gewagt. ( PUBG in der 1.Runde immerhin 3 Kills, aber das nur nebenbei 😀 ). Jedes Game lief flüssig bei geschätzten 30fps. PUBG war auf mittleren Einstellungen spielbar und profitiert vom GPU Turbo, allerdings habe ich kein Unterschied gemerkt, ob ein Spiel vom GPU Turbo unterstützt wurde oder nicht, denn das sind auch bislang nur die Spiele King of Glory, Crossfire, Knives Out und eben PUBG.
Im Vergleich zu einem Vivo Nex mit Snapdragon 845 merkt man schon die Unterschiede, aber das ist auch nicht das was ich von einem 250€ Gerät erwarte. Ich behaupte jedem reicht die Leistung locker ohne Urlaub für die Ladezeiten nehmen zu müssen. Ob das in einem oder zwei Jahren auch noch so ist, kann ich nicht versichern, wenn es um Gaming geht eher weniger, für alles andere eigentlich schon.

Kamera – Dank AI nicht wirklich besser

Verbaut hat das Honor 8X hinten eine Dualkamera mit 20 + 2MP und eine F/1.8 Blende. Videos werden bis 1080p (60fps) aufgenommen. Außerdem bietet es einen Zeitlupen (120fps) und Superzeitlupenmodus (480fps) an.

Die Fotos sind gerade bei Tageslicht absolut okay. Die Farben werden gut getroffen, es ist ausreichend scharf, doch gerade bei vielen Details gehen diese durch starkes Nachzeichnen verloren. Etwas überraschend sind die Lowlight Ergebnisse. Bei solch einem günstigen Smartphone hätte ich tatsächlich weniger erwartet. Es ist natürlich sehr weit davon entfernt ein Lowlight-King zu sein, man hat hier immer noch sehr viel Rauschen und oft unscharfe oder verwaschene Bilder, aber wie erwähnt im Relation zum Preis mehr als in Ordnung. Es gibt auch einen Nachtmodus, der bisschen mehr rausholt, aber viel zu sehr nachschärft und je nach Situation extremes Bildrauschen verursacht. Ich würde ihn beim 8X weniger empfehlen.

Zum Thema AI habe ich noch nichts erwähnt, denn es ist nicht wirklich nennenswert. Der Schriftzug AI Camera auf der Rückseite suggeriert mehr als das es ernsthaft etwas bringt. Die Kamera erkennt über 500 Szenarien in 22 Kategorien und es funktioniert auch extrem gut, keine Frage. Nur effektiv sehe ich kein verbessertes Bild. Entweder wird das Bild übersättigt oder dunkle Bereiche erhellt. Das sorgt für kein besseres Bild. Jedes Bild ohne AI machte am Ende die bessere Figur.

Das Akkuwunder

Mit dem Honor 8X schaffte ich dank des 3750mAh großen Akkus locker zwei oder zweieinhalb Tage bei normaler Nutzung. Egal was ich gemacht habe, mehrere Stunden zocken, mehrere Stunden Google Maps Navigation und dabei gleichzeitig Musik über Bluetooth hören, DualSIM Betrieb mit aktiven mobilen Daten und ständigem Netzwechsel. Unter 8h screen-on-time bin ich nie gekommen. Maximal waren 10h reine Displaynutzung + 30h Standby drin. Das ist der Wahnsinn und ohne Frage das beste Feature des 8X. Ein großen Anteil hat da meiner Meinung nach auch der effiziente Chip, denn der ist im 12nm Verfahren gefertigt, was für ein niedrigeren Energiebedarf bei gleichzeitiger Leistungssteigerung gegenüber früheren Generationen sorgt. Generell verbrauchen die Mittelklasse SoCs weniger als die Hochleistungsprozessoren diverser Premium Smartphones.

EMUI – Weniger wäre mehr

Zum einen aufgrund der zahlreichen Bloatware. Ganze 25 vorinstallierte Apps hätte man sich getrost sparen können. Ich möchte nicht alles aufzählen, aber wozu braucht es beispielsweise eine zusätzliche App, die mich zu Honors Webseite führt?
Das Einstellungsmenü ist vom Ansatz nicht schlecht mit schöner Kategorisierung, aber viele Einstellungen lassen sich nicht einfach finden und einige Einstellungsmöglichkeiten sind unklar in ihrer Wirkung. Es ist schlichtweg zu viel. Gleiches gilt auch für die Kamera-App. Das ist zu unübersichtlich und nicht intuitiv genug. Hoffnung macht hier EMUI 9 das einiges an Möglichkeiten streichen soll. Aktuell kommt jedoch EMUI 8.2 auf Basis von Android 8.1 zum Einsatz. Dieses bietet tatsächlich 940 Einstellungen, wohingegen das Pie Update auf „nur” noch 843 kommt. Hoffen wir, dass das Honor 8X das Update erhält.
Die Gestaltung und Optik der App-Icons ist mir zu fernöstlich und Apple-mäßig angehaucht, wobei das ja gerne Geschmackssache sein darf.

Fazit und Verfügbarkeit

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Viel für wenig trifft es am besten. Das Honor 8X bietet einiges an Hardware und liefert auch sehr gut ab, teilweise mehr als ich für den Preis erwartet hätte und ist damit die Empfehlung für fast jeden. Es zeigt aber auch warum es nur so wenig kostet. Kein Wireless Charging in 2018, kein USB-C in 2018, nur ein okay-klingender Mono-Lautsprecher, LC- Display mit kleinen Macken, Kamera nur okay und ein Kopfhöreranschluss? Pff…voll 2015 😉 Wer also was für den schmalen Geldbeutel sucht, wird hier fündig, denn mit den eher kleinen Kritikpunkten kann man sehr gut leben.

Verfügbar ist das Honor 8X in den Farben schwarz und blau, unter anderem im Bundle für 249€ bei Amazon.de (deutsche Version) oder als einzelnes Gerät, dafür aber mit mehr RAM in der chinesischen Version bei tradingshenzhen.com für derzeit 257€. Stand ist der 11.12.2018.

Für weitere Fragen zum Honor 8X stehe ich euch jederzeit zur Verfügung.
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Produktbilder, Produktvideo & Screenshots (wenn nicht anders angegeben) © TechExplorer.deFlorian Niemczyk
Coverbild © TechExplorer.deFlorian Niemczyk
Weitere Bilder und Infos © TechExplorer.deFlorian Niemczyk

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